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Bag Answers
Heidelberger Kunstverein 24.11.2017 - 28.01.2018Mit ihren prozessorientierten skulpturalen Arbeiten nimmt Elif Erkan auf zeitgenössische Fragestellungen und Phänomene Bezug und setzt sie in einen Dialog zur Kultur- und Geistesgeschichte. Sie beschreibt ihre Werke als Verdichtungen, magische Objekte und erstarrte Masse von Erinnerungen und Begehren.
In ›Bag Answers‹ beschäftigt sich die Künstlerin mit den unterschiedlichen Momenten des Reisens, Wanderns, Schlenderns, Fliehens und des Deplatziert-Werdens. Die gesamte Ausstellung entstand während ihres zweieinhalbwöchigen Aufenthalts in Heidelberg im Studio des Kunstvereins.
Erinnerungen an Bilder ausgewaschen im Sand.
Die Serie ›Terroir‹* versammelt eine Reihe von Landschaftsbildern, die Elif Erkan in einem Heidelberger Second-Hand-Kaufhaus gefunden hat. Diese Fundstücke sind aufgeladen mit den Vorlieben der vormaligen Besitzer*innen aber auch formal mit der industriellen und handgefertigten Herstellung des Sehnsuchtshorizonts Landschaftsbild und tragen eine Geschichte in sich. Elif Erkan ummantelte die Bilder samt ihrer Rahmen mit einem Vinyl–Gipsgemisch und verdeckte so die individuellen Bildmotive. Es entstand eine Reihe, deren Elemente die Gestalt von Bildern wahrten, aber zu reinen Farbträgern wurden. Bei der Nachbearbeitung der Oberflächen förderte Elif Erkan fragmentarisch Farbdecken, Bildmotive und die nackten Bildträger zu Tage. Die fragmentarischen Verletzungen der Oberflächen eröffnen nun einen
Imaginations- und Erinnerungsraum für die je eigenen Landschaften der Betrachter*innnen jenseits der konkreten Anschauung des Motivs.
›Terroir‹ Erinnerungen an Bilder ausgewaschen im Sand bilden den Hintergrund einer räumlichen Setzung aus sechs plastischen Arbeiten, die jeweils internationale Städtenamen tragen. Die Inseln oder Plateaus aus Beton passte Elif Erkan farblich der Steinwand im Studio an. Sie bilden Sitzgelegenheiten oder Ablagen für (Reise)taschen und erinnern an vorübergehende Schauplätze des Reisen und Unterwegsseins. Die Taschen erscheinen als Platzhalter, als Dinge, die zeitgenössische Reiseerfahrungen verdeutlichen. Transitstrecken und Knotenpunkte wie Bushaltestellen, Bahnhöfe und Flughäfen bestimmen das Unterwegssein. Es sind diese allseits bekannten Orte, die die Erfahrung von Landschaft ausblenden, überdecken, vielleicht sogar ausradieren.
Anhand ausgewählter Objekte und ihrer Verortung gewinnt in Elif Erkans Ausstellung ›Bag Answers‹ das arbeitsbedingte Pendlertum sowie das (un)freiwillige Nomadentum in einer globalisierten Welt, in der die Orte einander immer mehr gleichen, Kontur.
In ›Bag Answers‹ beschäftigt sich die Künstlerin mit den unterschiedlichen Momenten des Reisens, Wanderns, Schlenderns, Fliehens und des Deplatziert-Werdens. Die gesamte Ausstellung entstand während ihres zweieinhalbwöchigen Aufenthalts in Heidelberg im Studio des Kunstvereins.
Erinnerungen an Bilder ausgewaschen im Sand.
Die Serie ›Terroir‹* versammelt eine Reihe von Landschaftsbildern, die Elif Erkan in einem Heidelberger Second-Hand-Kaufhaus gefunden hat. Diese Fundstücke sind aufgeladen mit den Vorlieben der vormaligen Besitzer*innen aber auch formal mit der industriellen und handgefertigten Herstellung des Sehnsuchtshorizonts Landschaftsbild und tragen eine Geschichte in sich. Elif Erkan ummantelte die Bilder samt ihrer Rahmen mit einem Vinyl–Gipsgemisch und verdeckte so die individuellen Bildmotive. Es entstand eine Reihe, deren Elemente die Gestalt von Bildern wahrten, aber zu reinen Farbträgern wurden. Bei der Nachbearbeitung der Oberflächen förderte Elif Erkan fragmentarisch Farbdecken, Bildmotive und die nackten Bildträger zu Tage. Die fragmentarischen Verletzungen der Oberflächen eröffnen nun einen
Imaginations- und Erinnerungsraum für die je eigenen Landschaften der Betrachter*innnen jenseits der konkreten Anschauung des Motivs.
›Terroir‹ Erinnerungen an Bilder ausgewaschen im Sand bilden den Hintergrund einer räumlichen Setzung aus sechs plastischen Arbeiten, die jeweils internationale Städtenamen tragen. Die Inseln oder Plateaus aus Beton passte Elif Erkan farblich der Steinwand im Studio an. Sie bilden Sitzgelegenheiten oder Ablagen für (Reise)taschen und erinnern an vorübergehende Schauplätze des Reisen und Unterwegsseins. Die Taschen erscheinen als Platzhalter, als Dinge, die zeitgenössische Reiseerfahrungen verdeutlichen. Transitstrecken und Knotenpunkte wie Bushaltestellen, Bahnhöfe und Flughäfen bestimmen das Unterwegssein. Es sind diese allseits bekannten Orte, die die Erfahrung von Landschaft ausblenden, überdecken, vielleicht sogar ausradieren.
Anhand ausgewählter Objekte und ihrer Verortung gewinnt in Elif Erkans Ausstellung ›Bag Answers‹ das arbeitsbedingte Pendlertum sowie das (un)freiwillige Nomadentum in einer globalisierten Welt, in der die Orte einander immer mehr gleichen, Kontur.